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So hostest du deine eigene Webseite von zu Hause

Verfasst: Fr 24. Okt 2025, 10:23
von Jasko
Hallo,

wenn ihr euch schon mal gefragt habt, wie man eine eigene Webseite von zu Hause aus hosten kann, dann seid ihr hier genau richtig.

Im Grunde braucht man dafür nur zwei Dinge:
  1. Einen Rechner, der 24/7 laufen kann und als Server dient
  2. Eine Domain, über die man die Seite im Internet erreichen kann
🖥️ Der Server

Als Server könnt ihr einen alten Rechner verwenden, der sonst ungenutzt herumsteht – vielleicht, weil er zu schwach ist, um Windows 11 auszuführen, oder einfach, weil er schon älter ist. Um daraus einen funktionierenden Server zu machen, reicht es meist, ein Linux-System zu installieren. So habt ihr ein stabiles, aktuelles und sicheres Betriebssystem.

Wie genau man Linux installiert, kann ich gerne in einem separaten Beitrag erklären.

Alternativ könnt ihr auch ein NAS (Network Attached Storage) oder einen Mini-PC verwenden. Auch ein normaler Rechner mit aktuellem Windows funktioniert – Linux ist aber oft ressourcenschonender.

Für eine kleine private Webseite braucht man keine besonders starke Hardware. Wichtig ist nur, dass das Gerät zuverlässig läuft. Da der Server dauerhaft eingeschaltet sein muss, sollte er möglichst stromsparend sein – ein NAS, das sowieso läuft, ist daher ideal.

🌐 Die Domain

Eine Domain müsst ihr in der Regel kaufen, z. B. bei einem Anbieter eurer Wahl (wie Ionos, Namecheap oder anderen).
Für einfache Zwecke reicht aber auch eine kostenlose Subdomain, z. B. über https://ipv64.net

Sobald ihr die Domain habt, könnt ihr eure Webseite theoretisch schon aus dem Wohnzimmer starten.

⚙️ Der „Haken“ – Dynamische IP-Adresse

Leider gibt es noch einen kleinen Haken:
Euer Internetanbieter vergibt in der Regel keine feste IPv4-Adresse. Das bedeutet, eure IP-Adresse (die euer Server im Internet hat) kann sich jederzeit ändern.

Wenn ihr allerdings eine feste IP-Adresse habt, ist alles einfach – ihr verknüpft sie direkt mit eurer Domain, und fertig.

Falls nicht, braucht ihr einen sogenannten DynDNS-Dienst (Dynamisches DNS).
Vereinfacht gesagt, sorgt dieser Dienst dafür, dass eure Domain immer auf die aktuelle IP-Adresse eures Internetanschlusses zeigt. Wenn euer Anbieter euch also eine neue IP zuteilt, wird diese automatisch aktualisiert.

Ein Anbieter wie ipv64.net bietet genau so einen Dienst kostenlos an.

Aber woher weiß der Dienst, wann sich eure IP-Adresse geändert hat?
Ganz einfach:
Euer Router (oder manchmal auch euer NAS) kann diese Information automatisch an den DynDNS-Anbieter senden. In der Router-Oberfläche findet ihr dafür meist einen eigenen Bereich namens DynDNS. Dort tragt ihr eure Zugangsdaten vom Anbieter ein, und der Router kümmert sich um den Rest.

🔁 Portweiterleitung

Damit eure Webseite auch wirklich erreichbar ist, müsst ihr im Router eine sogenannte Portweiterleitung einrichten.
Diese Einstellung sorgt dafür, dass Anfragen aus dem Internet (z. B. jemand öffnet eure Domain im Browser) an euren Server weitergeleitet werden.

Denn nur euer Router hat direkten Kontakt zum Internet – alle Anfragen laufen dort zuerst ein. Mit der Portweiterleitung sagt ihr dem Router im Prinzip:

„Wenn jemand meine Webseite aufruft, leite die Anfrage an diesen Rechner (meinen Server) weiter.“

Nicht alle Router unterstützen das, aber bei den meisten gängigen Modellen ist es problemlos möglich.

🚀 Fazit

Wenn ihr diese Schritte durchführt, habt ihr eine voll funktionsfähige Webseite auf eurem eigenen Server.
Ihr entscheidet selbst, wie viel Speicherplatz ihr nutzt, welche Software läuft, und habt die volle Kontrolle über eure Daten.

Wichtig: Achtet auf eine gute Upload-Geschwindigkeit in eurem Internet-Tarif – sie bestimmt, wie schnell eure Webseite für Besucher geladen wird.